Kann ich noch mit Öl heizen? Das sollten Sie jetzt wissen

Klimaneutralität spätestens 2045. Das Ziel steht fest. Um es auch im Gebäudebereich zu erreichen wurde das Gebäudeenergiegesetzes (GEG), auch „Heizungsgesetz“ genannt, überarbeitet. Ab dem 1. Januar 2024 gelten für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer neue Bestimmungen. Die Austauschverpflichtungen für bestehende Heizkessel wurden nicht verschärft, so dass bestehende Geräte weiter betrieben werden dürfen. Auch der Einbau neuer Heizkessel für flüssige Energieträger ist möglich. Ab 2045 muss ein zu 100% erneuerbarer Brennstoff genutzt werden.

Die ab dem 1. Januar 2024 gültigen gesetzlichen Vorgaben rund um die Ölheizung haben wir für Sie auf dieser Seite zusammengefasst.

Fragen und Antworten zum Klimaschutzprogramm der Bundesregierung

Dürfen Ölheizungen weiterhin betrieben werden?

Für heute betrieben Öl-Niedertemperatur (NT)- und Öl- Brennwertkessel (BW) gelten keine Austauschverpflichtungen.  Die NT-Kessel wurden bereits seit Mitte der 80er Jahre eingebaut und zeichnen sich u.a. durch eine Regelung mit einem Außentemperatursensor aus. Die vor dieser Zeit einbaute Kesselgeneration, die sogenannten Standardkessel, arbeiten mit einer von der Außentemperatur unabhängigen, konstanten Kesseltemperatur. Für sie gelten besondere Austauschverpflichtungen.

Darf ich künftig noch eine neue Ölheizung einbauen?

Ja, das dürfen Sie. Für den Einbau einer neuen Ölheizung gelten jedoch spezifische Vorgaben.

Modernisierung vor dem Vorliegen einer kommunalen Wärmeplanung:
Alle Kommunen sind aufgefordert Wärmepläne zur Versorgung mit Nah- und Fernwärme zu erstellen. Bis zum Vorliegen dieser Pläne werden keine Anforderungen an neue Heizungsanlagen gestellt. Die in dieser Zeit installierten Heizungsanlagen müssen:

  • ab 2029 zu 15%,
  • ab 2035 zu 30%
  • und ab 2040 zu 60% mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

Modernisierung bei Vorliegen einer kommunalen Wärmeplanung:
Um den Verbrauchern genügend Zeit für die Auswahl einer geeigneten Option zu geben, müssen die Anforderungen nach einem erneuerbaren Anteil von 65% erst 5 Jahre nach dem Einbau einer neuen Heizungsanlage nachgewiesen werden.

Der notwendige Anteil erneuerbarer Energie kann z. B. wie folgt erbracht werden:

  • Nutzung eines Brennstoffes mit einem entsprechenden erneuerbaren Anteil
  • Nutzung einer Hybrid-Heizung, bestehend aus einem Heizkessel für flüssige Brennstoffe und einer Wärmepumpe
  • dem Einsatz einer Wärmepumpe
  • dem Einsatz von Solarthermie
  • dem Anschluss an ein Wärmenetz und
  • einer Stromdirektheizung.

Eine individuelle Kombination der Möglichkeiten ist zulässig. der Nachweis der Einhaltung der Verpflichtungen ist dann durch einen Gebäudeenergieberater zu bestätigen.

Planen Sie ein Gebäude in einem Neubaugebiet gelten keine Übergangsregelungen. Die benötigte Wärme für Heizung und Warmwasser muss sofort zu 65 % aus erneuerbaren Energien bereitgestellt werden.

Hinweis für Baden-Württemberg: Da in Baden-Württemberg bereits heute die Vorgaben des Erneuerbaren Wärme-Gesetzes (EWärmeG) zu beachten sind, müssen zur Erfüllung schon jetzt bei einer Modernisierung mindestens 15 Prozent erneuerbare Energien eingesetzt werden, z.B. durch ein 10-prozentiges Bio-Heizöl und einen (unverbindlichen) Sanierungsfahrplan.

Hinweis für Hamburg: Bei einer Heizungsmodernisierung in Gebäuden, die vor 2009 errichtet wurden, müssen – unabhängig vom eingesetzten Energieträger – mindestens 15 % des Wärmeenergiebedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Dies ist zum Beispiel durch die Einbindung von Solarthermie oder die Verwendung eines Heizöls mit erneuerbarem Anteil möglich. Aktuell befindet sich das Hamburgische Klimaschutzgesetz in Überarbeitung, es ist mit einer Verschärfung der Vorgaben zu rechnen.

Hinweis für Schleswig-Holstein: Seit Juli 2022 müssen – unabhängig vom eingesetzten Energieträger – beim Austausch einer Heizungsanlage in Gebäuden, die vor 2009 gebaut wurden, mindestens 15 % des jährlichen Energiebedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Dies kann durch verschiedene, untereinander kombinierbare Optionen erreicht werden. Auch der Einsatz von Heizöl mit einem entsprechenden erneuerbaren Anteil ist als Option zulässig.

Ich will meine Ölheizung modernisieren: Wie kann ich erneuerbare Energien integrieren?

Die Einbindung erneuerbarer Energien, etwa Bio-Heizöl oder eine Solaranlage, hilft grundsätzlich, die CO2-Emissionen Ihres Hauses weiter zu verringern und ist daher eine sinnvolle Maßnahme. Dies ist auch vor dem Hintergrund der stufenweise steigenden CO2-Bepreisung auf alle fossilen Energieträger sinnvoll. Dazu berät Sie der SHK-Fachbetrieb Ihres Vertrauens oder Ihr zuständiger Bezirksschornsteinfeger.

Wann sollte ich meine Heizung modernisieren?

Ist die Heizung defekt, muss sie erneuert werden – das ist klar. Was ist aber in weniger eindeutigen Fällen, etwa wenn die Heizung zwar alt ist, aber noch ihren Dienst tut?

Als Faustregel gilt: Ist eine Heizung älter als 20 Jahre, lohnt sich der Austausch fast immer. Aber auch bei Heizgeräten jüngeren Datums kann eine Erneuerung ratsam sein.

Eine Öl-Brennwertheizung nutzt nahezu den gesamten Energiegehalt des Heizöls für die Wärmeerzeugung. Zum Vergleich: Bei einem veralteten Standardkessel kommen nur gut zwei Drittel der Energie aus dem Heizöl als Wärme in den Heizkörpern an. Und auch Öl-Niedertemperaturgeräte, die weit verbreitet, aber oftmals schon in die Jahre gekommen sind, können mehr als zehn Prozent der Energie nicht nutzen.

Der Einbau einer Öl-Brennwertheizung stoppt diese Energieverschwendung sofort und ist zudem eine gute Basis für die Umsetzung weiterer Energiesparmaßnahmen. Gut für das Klima: Durch den reduzierten Heizölverbrauch sinken auch die CO2-Emissionen.

Wie finde ich heraus, ob meine Heizung fällig zur Modernisierung ist?

Bei einer Einschätzung Ihrer alten Heizung kann das Altanlagenlabel helfen, das es seit Anfang 2016 gibt. Heizgeräte, die älter sind als 15 Jahre, erhalten vom bevollmächtigten Bezirksschonsteinfeger im Rahmen der Feuerstättenschau ein Effizienzlabel. Das Altanlagenlabel entspricht der Logik der Europäischen Energieverbrauchskennzeichnung für neue Heizgeräte mit einer Skala von G bis A++.

Das Label zeigt, wie effizient das Produkt mit der zugeführten Energie umgeht. Jedes Produkt wird anhand von Messwerten und einem festgelegten Berechnungsverfahren in Effizienzklassen von A++ bis D eingeteilt. Eine farbliche Kennzeichnung der Effizienzklassen von grün bis rot verdeutlicht die Einordnung auf den ersten Blick.

Gas- und Öl-Kessel mit Brennwerttechnik beispielsweise, die eine nahezu vollständige Energieausnutzung haben, bekommen in der Regel ein A und landen im grünen Bereich der Skala. Standardkessel, die in der Regel älter als 30 Jahre sind, finden sich im orange-roten Bereich der Skala. Ein gutes Indiz um den Austausch in Angriff zu nehmen.

An einer individuellen Beratung führt aber letztendlich kein Weg vorbei. Nicht jedes Heizsystem arbeitet in jedem Haus gleich wirtschaftlich. Die Heiztechnik muss dem jeweiligen Gebäudeenergiebedarf angepasst werden.

Ansprechpartner in Sachen neue Heizung sind der Heizungshandwerker und der Schornsteinfeger. Sie kennen Vor- und Nachteile der verschiedenen Heizsysteme und können die individuellen Gegebenheiten berücksichtigen. Auch Energieberater sind gute Ratgeber bei der Auswahl der passenden Heizung. Sie betrachten das gesamte Gebäude und geben Tipps, welche weiteren Energiesparmaßnahmen sinnvoll sind.

Woran muss ich vor der Modernisierung denken?

Eine vernünftige Planung ist die halbe Miete: Zuerst sollte sich Ihr Heizungsfachmann die Gegebenheiten vor Ort anschauen, um Ihnen die richtige Anlage empfehlen zu können. Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt, um sich in Sachen Fördermöglichkeiten kundig zu machen. Viele energetische Modernisierungen werden bezuschusst und auf die Fördergelder sollten Sie nicht verzichten. In der Regel muss der Antrag vor Beginn der Maßnahme gestellt werden, beispielsweise bei der KfW-Förderbank. In jedem Fall ist eine umfassende Planung bei der Sanierung einer Ölheizung das A und O.

Top-Produkte führender Hersteller!

Hier finden Sie Ihre neue Heizung.

Jetzt reinschauen

Klimaneutrale Perspektive

Alle Infos zu E-Fuels und Co. auf dem FutureFuels.blog.

www.FutureFuels.blog

Ölheizung plus Erneuerbare

Wie passen erneuerbare Energien zum Heizöl?

Zur Hybridheizung


Weiter auf Heizöl setzen?

Wir nennen Ihnen drei gute Gründe warum es sich lohnt.

Mehr erfahren