Darf ich künftig noch eine neue Ölheizung einbauen?
Ja, das dürfen Sie. Für den Einbau einer neuen Ölheizung gelten jedoch spezifische Vorgaben.
Modernisierung vor dem Vorliegen einer kommunalen Wärmeplanung:
Alle Kommunen sind aufgefordert Wärmepläne zur Versorgung mit Nah- und Fernwärme zu erstellen. Bis zum Vorliegen dieser Pläne werden keine Anforderungen an neue Heizungsanlagen gestellt. Die in dieser Zeit installierten Heizungsanlagen müssen:
- ab 2029 zu 15 Prozent,
- ab 2035 zu 30 Prozent
- und ab 2040 zu 60 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Modernisierung bei Vorliegen einer kommunalen Wärmeplanung:
Um den Verbrauchern genügend Zeit für die Auswahl einer geeigneten Option zu geben, müssen die Anforderungen nach einem erneuerbaren Anteil von 65 Prozent erst fünf Jahre nach dem Einbau einer neuen Heizungsanlage nachgewiesen werden.
Der notwendige Anteil erneuerbarer Energie kann z. B. wie folgt erbracht werden:
- Nutzung eines Brennstoffes mit einem entsprechenden erneuerbaren Anteil,
- Nutzung einer Hybrid-Heizung, bestehend aus einem Heizkessel für flüssige Brennstoffe und einer Wärmepumpe,
- dem Einsatz einer Wärmepumpe,
- dem Einsatz von Solarthermie,
- dem Anschluss an ein Wärmenetz oder
- einer Stromdirektheizung.
Eine individuelle Kombination der Möglichkeiten ist zulässig. Der Nachweis der Einhaltung der Verpflichtungen ist dann durch einen Gebäudeenergieberater zu bestätigen.
Planen Sie ein neues Gebäude zu bauen, gelten keine Übergangsregelungen. Die benötigte Wärme für Heizung und Warmwasser muss sofort zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energien bereitgestellt werden.
Hinweis für Baden-Württemberg: Da in Baden-Württemberg bereits heute die Vorgaben des Erneuerbaren Wärme-Gesetzes (EWärmeG) zu beachten sind, müssen zur Erfüllung schon jetzt bei einer Modernisierung mindestens 15 Prozent erneuerbare Energien eingesetzt werden, z.B. durch ein zehnprozentiges Bio-Heizöl und einen (unverbindlichen) Sanierungsfahrplan.
Hinweis für Hamburg: Bei einer Heizungsmodernisierung in Gebäuden, die vor 2009 errichtet wurden, müssen – unabhängig vom eingesetzten Energieträger – mindestens 15 Prozent des Wärmeenergiebedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Dies ist zum Beispiel durch die Einbindung von Solarthermie oder die Verwendung eines Heizöls mit erneuerbarem Anteil möglich. Aktuell befindet sich das Hamburgische Klimaschutzgesetz in Überarbeitung, es ist mit einer Verschärfung der Vorgaben zu rechnen.
Hinweis für Schleswig-Holstein: Seit Juli 2022 müssen – unabhängig vom eingesetzten Energieträger – beim Austausch einer Heizungsanlage in Gebäuden, die vor 2009 gebaut wurden, mindestens 15 Prozent des jährlichen Energiebedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Dies kann durch verschiedene, untereinander kombinierbare Optionen erreicht werden. Auch der Einsatz von Heizöl mit einem entsprechenden erneuerbaren Anteil ist als Option zulässig.
Ich will meine Ölheizung modernisieren: Wie kann ich erneuerbare Energien integrieren?
Die Einbindung erneuerbarer Energien, etwa Bio-Heizöl oder einer Solaranlage, hilft grundsätzlich, die CO2-Emissionen Ihres Hauses weiter zu verringern und ist daher eine sinnvolle Maßnahme. Dies ist auch vor dem Hintergrund der stufenweise steigenden CO2-Bepreisung auf alle fossilen Energieträger sinnvoll. Dazu berät Sie der SHK-Fachbetrieb Ihres Vertrauens oder Ihr zuständiger Bezirksschornsteinfeger.
Wann sollte ich meine Heizung modernisieren?
Ist die Heizung defekt, muss sie erneuert werden – das ist klar. Was ist aber in weniger eindeutigen Fällen, etwa wenn die Heizung zwar älter ist, aber noch funktioniert?
Als Faustregel gilt: Ist eine Heizung älter als 20 Jahre, lohnt sich der Austausch fast immer. Aber auch bei Heizgeräten jüngeren Datums kann eine Erneuerung ratsam sein.
Eine Öl-Brennwertheizung nutzt nahezu den gesamten Energiegehalt des Heizöls für die Wärmeerzeugung. Zum Vergleich: Bei einem veralteten Standardkessel kommen nur gut zwei Drittel der Energie aus dem Heizöl als Wärme in den Heizkörpern an. Und auch Öl-Niedertemperaturgeräte, die weit verbreitet, aber oftmals schon in die Jahre gekommen sind, können mehr als zehn Prozent der Energie nicht nutzen.
Der Einbau einer Öl-Brennwertheizung stoppt diese Energieverschwendung sofort und ist zudem eine gute Basis für die Umsetzung weiterer Energiesparmaßnahmen. Gut für das Klima: Durch den reduzierten Heizölverbrauch sinken auch die CO2-Emissionen.