Was ist eine Öl-Brennwertheizung? Und wie funktioniert sie?

Brennwerttechnik ist die effizienteste Möglichkeit um mit Öl zu heizen. Der Clou: Während konventionelle Heizungen heißes Abgas einfach zum Schornstein hinauspusten, wird es in einem modernen Brennwertgerät abgekühlt und die frei werdende Wärme zusätzlich zum Heizen verwendet. So kann Heizöl nahezu verlustfrei in Wärme umgewandelt werden.

Wer seinen veralteten Heizkessel durch ein neues Öl-Brennwertgerät ersetzt, spart bis zu 30 Prozent Heizöl und entlastet damit seinen eigenen Geldbeutel und das Klima. Auch wer später mehr tun will, ist mit einer Öl-Brennwertheizung gut aufgestellt, denn die Technik lässt sich problemlos mit erneuerbaren Energien kombinieren.

Wie funktioniert Brennwerttechnik?

Hier sehen Sie, wie eine Heizung Energie in Wärme verwandelt – per Klick mit oder ohne Brennwerttechnik.

Durch die fast rückstandsfreie Verbrennung des Heizöls im Ölbrenner, entsteht Wärme. Diese Wärme überträgt sich auf das Heizungswasser, das in einem geschlossenen Kreislauf zu den Heizkörpern im ganzen Haus gepumpt wird.

Neben der Wärme entsteht bei der Verbrennung von Heizöl unter anderem Wasserdampf. Bei konventioneller Heiztechnik verschwindet dieser ungenutzt durch den Schornstein.

Brennwerttechnik hingegen nutzt die Wärme aus den Abgasen: die heißen Abgase werden so weit abgekühlt, dass der Wasserdampf kondensiert. Die bei der Kondensation freigesetzte Wärme wird dann zusätzlich zum Heizen verwendet. Mit anderen Worten: Brennwerttechnik nutzt nahezu den gesamten Energiegehalt des Heizöls.

Was genau ist der Unterschied zwischen Heizwert und Brennwert?

Heizwert beschreibt die Wärmemenge, die beim Verbrennen von Öl oder Gas unmittelbar entsteht. Die heute noch weit verbreiteten Niedertemperaturkessel nutzen so nur rund 87 Prozent des Energiegehalts im Brennstoff. Bei Geräten mit noch älterer Technik, sogenannte Standardkessel mit konstant hoher Kesselwassertemperatur, liegt der Nutzungsgrad sogar nur bei etwa 68 Prozent.

Brennwert gibt den gesamten Energiegehalt eines Brennstoffes an: Er ist die Summe aus der direkt gewonnen Wärme – also dem Heizwert – und der im Abgas gebundenen Kondensationswärme. Also:

Brennwert = Heizwert + Kondensationswärme. Heizgeräte mit Brennwerttechnik können so den Energiegehalt des Brennstoffs zu bis zu 98 Prozent ausnutzen.

Öl- und Gas-Brennwerttechnik sind gleich effizient

Öl- und Gas-Brennwertheizungen haben gleichermaßen einen maximalen Nutzungs- oder Wirkungsgrad von 98 Prozent. Denn sie arbeiten beide nach dem gleichen Prinzip. Unterschiede beim Nutzungs- oder Wirkungsgrade haben nichts mit dem verwendeten Brennstoff zu tun, sondern einzig mit der Konstruktion des Heizkessels. Der Energiegehalt des eingesetzten Brennstoffs kann auch bei Brennwert-Heizgeräten niemals zu 100 Prozent genutzt werden, da geringfügige Oberflächen-, Auskühlungs- und Abgasverluste in der Praxis nicht vollständig zu vermeiden sind.

Warum liest man manchmal von Nutzungsgraden über 100 Prozent?

Weil in der Produktwerbung teilweise ein Rechentrick angewendet wird: Bei der Darstellung der Energieeffizienz einer Heizungsanlage wird der Heizwert als Bezugsgröße genommen und einfach mit 100 Prozent angesetzt. Bei Brennwertgeräten wird dann der Wert der zusätzlich genutzten Kondensationswärme dazu addiert. So entstehen theoretische Nutzungsgrade von mehr als 100 Prozent.

Fachleute fordern seit Jahren, dass im Sinne der Verbraucher sämtliche Angaben von Wirkungs- und Nutzungsgrade auf den Brennwert bezogen werden. „Es kann aus keinem Heizkessel am Ende mehr Wärme herauskommen, als am Anfang in Form von Brennstoff hineingesteckt wurde. Dieses eherne Naturgesetz gilt auch für Brennwertkessel“, erklärte bereits im Jahr 2005 die Stiftung Warentest und befand es als „längst überfällig, diese Verdummung der Verbraucher zu beenden“.

Fachwissen: Varianten der Öl-Brennwertnutzung

Um die Brennwertnutzung in einer Ölheizung zu realisieren, müssen die Verbrennungsgase unter den Taupunkt abgekühlt werden. Dafür gibt es verschiedene konstruktiv-technische Möglichkeiten, die auch in Kombination genutzt werden. So können beispielsweise viele Geräte, die für die Kondensation den Heizungsrücklauf nutzen, auch über ein Luft-Abgas-System raumluftunabhängig mit Verbrennungsluft versorgt werden. Das erhöht die Energieausnutzung zusätzlich, weil die zuströmende Luft erwärmt wird.

Brennwerttechnik mit Rücklaufkühlung: interne Kondensation
Die sensible (fühlbare) und latente (Kondensations-)Wärme des Abgases wird auf das Rücklaufwasser des Heizungssystems übertragen. Große Wärmetauscher-Flächen oder mehrzügige Abgasführung bewirken, dass die Abgase bis unter Taupunkt-Temperatur abkühlen. Je geringer die System- beziehungsweise die Rücklauftemperatur ist (beispielsweise bei Fußbodenheizungen), desto mehr Energie wird dem Abgas entzogen.

Brennwerttechnik mit Rücklaufkühlung: interne Kondensation
Die sensible (fühlbare) und latente (Kondensations-)Wärme des Abgases wird auf das Rücklaufwasser des Heizungssystems übertragen. Große Wärmetauscher-Flächen oder mehrzügige Abgasführung bewirken, dass die Abgase bis unter Taupunkt-Temperatur abkühlen. Je geringer die System- beziehungsweise die Rücklauftemperatur ist (beispielsweise bei Fußbodenheizungen), desto mehr Energie wird dem Abgas entzogen.

Brennwerttechnik mit Luft-Abgas-System (LAS)
Zunächst wird die Wärme an das Kesselwasser abgeführt. Dabei kühlt das Abgas auf Temperaturen oberhalb des Taupunktes ab. Im zweiten Wärmeübertrager kondensiert der im Abgas enthaltene Wasserdampf, indem die Abgaswärme zur Vorwärmung der vom Brenner angesaugten Verbrennungsluft genutzt wird. Je kälter die Außenluft ist, desto höher ist der Kondensationsgrad. Das LAS erlaubt aufgrund der raumluftunabhängigen Betriebsweise die Aufstellung des Brennwertgerätes innerhalb der thermischen Hülle.

Diese Heizgeräte-Hersteller führen Öl-Brennwerttechnik in ihrem Sortiment:

www.bosch.com

www.buderus.de

www.hoval.de

www.mhg.de

www.vaillant.de

www.weishaupt.de

www.wolf.eu

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